Die Coburger Bratwurst
Die Coburger Bratwurst besteht aus Schweinefleisch, Speck und Rindfleisch. Neben Salz, Pfeffer und Zitrone werden rohe Eier verwendet. Die Stadt Coburg und der Coburger Landkreis haben als eine der wenigen Regionen in ganz Deutschland eine Sondergenehmigung, rohe Eier als Bindemittel bei frischen Bratwürsten zu verwenden.
Besonderheiten in der Herstellung
Eine weitere Besonderheit in der Herstellung ist der Darm, eigentlich nur die Fettschicht des Dünndarms, welche die Wurst beim Braten besonders saftig werden lässt. Im Gegensatz zu vielen fränkischen Bratwürsten ist die Coburger Bratwurst deutlich gröber.
Die Zubereitung
Die Coburger Bratwurst wird auf Kiefernzapfen (in Coburg "Kühle") über offenem Feuer gebraten, durch das verbrennende Harz erhält sie einen angenehm rauchigen Geschmack.
© Foto 2020 Claudia Hartan, Coburg
Verzehrt wird die Coburger Bratwurst mit einer halben Semmel, welche oben und nicht von der Seite aufgeschnitten wird. Ob mit oder ohne Senf ist eine der Coburger Glaubensfragen, die bis heute kontrovers diskutiert wird.
Das Bratwurstmännla als Eichmaß
Das "geeichte Wurstmaß " für die Coburger "Berühmtheit" trägt der Stadtheilige Mauritius seit dem 17. Jahrhundert hoch über der Stadt auf dem Rathausgiebel in der Faust.
Das sogenannte Bratwurstmännla auf dem Coburger Rathaus hält einen Marschallstab in der rechten Hand, welcher als Maß für die Coburger Bratwurst gilt. Demzufolge sollte eine Bratwurst genau 31 cm im rohen Zustand lang sein, die Länge im gegrillten Zustand richtet sich nach der Dauer der Bratzeit. Dies exakte Maß von 31 cm kennt man in Coburg aber erst seit 1982. Die Feuerwehr bekam in diesem Jahr einen neuen Drehleiterwagen, dieser wurde am Marktplatz der Coburger Bevölkerung vorgestellt. Die neue Leiter wurde hinauf zur Spitze des Rathausgiebels geführt, um dort oben Maß zu nehmen.